Als erstes fallen bei Open Source normalerweise keine Lizenzgebühren an. Entscheidend sind jedoch die Gesamtkosten eines Systems (TCO) in Verhältnis zu seinem Mehrwert. Die Lizenzkosten fallen weg und werden kaum durch andere mehr oder weniger versteckte Ausgaben kompensiert. Dies kann für die Gesamtkostenrechnung einen wesentlichen Unterschied ausmachen.
Viele spannende, neue Software entsteht gar nicht in grossen, kommerziellen Softwareschmieden, die ihre Investitionen anschliessend mit Lizenzgebühren kompensieren, sondern in Schulen, Universitäten und bei Firmen, die konkreten Bedarf für etwas neues haben. Durch Open Source lassen sich die Anstrengungen bündeln und neue Projekte zur Produktionsreife entwickeln, bei denen nicht immer nur die kurzfriste Gewinnabsicht im Vordergrund und echter Innovation sogar im Weg steht.
Je verbreiteter ein Open Source Bestandteil (Bibliothek, Server, etc.) ist, desto mehr alternative Implementierungen und (durchaus auch kommerzielle) Anbieter gibt es davon. Diese haben kein kommerzielles und auch sonst kein Interesse daran, eine Migration bewusst umständlich zu gestalten.
Falls zum Beispiel als Web-Server einmal nicht mehr Tomcat gewünscht wird, kann mit vergleichsweise geringem Aufwand auf JBoss, Glassfish, WebSphere (IBM), WebLogic (Oracle), oder einige weitere mehr gewechselt werden, ohne die ganze Software von Grund auf neu entwickeln zu müssen.
Die von uns eingesetzten Frameworks und Bibliotheken sind weit verbreitet, gut ausgereift und gut dokumentiert und es gibt zahlreiche Konkurrenten, die mit den gleichen Hilfsmitteln und Bibliotheken arbeiten, die gerne ein Projekt übernehmen. Im Vergleich zu SAP zum Beispiel, ist es auch relativ einfach und günstig, einen Java-Entwickler zu finden, der weiterarbeiten kann.
Bei Individualprojekten erhalten Sie den Quellcode mitgeliefert und können damit jederzeit zu einem anderen Dienstleister wechseln. Dies setzt voraus, dass ein Anbieter wie wir hohe Qualität liefern kann und sich nicht vor einem Blick des Kunden hinter die technischen Kulisse scheuen muss, was ein entscheidender Erfolgsfaktor ist.
Open Source ist keine in sich abgeschlossene Welt. Im Gegenteil, Open Source arbeitet mit verschiedenen Datenbanken, Betriebssystemen, Buchhaltungsprogrammen, oder was auch immer in alle Richtungen ganz offen zusammen.
Der Umfang an bereits existierenden, frei verfügbaren Integrationen ist beachtlich. Und es gibt auch kein kommerzielles Interesse, absichtlich Inkompatibilitäten einzubauen, um zum Beispiel einen Kunden zu einem kostenpflichtigen Update zu drängen.
Bei einem quelloffenen System sind alle gängigen Schnittstellen komplett dokumentiert und es gibt auch immer mehrere Referenz-Implementationen auf Server- wie Client-Seite. Sollte das einmal doch nicht reichen, hilft mit Sicherheit ein Blick in den Quellcode weiter.
Open Source muss nicht heissen, dass immer die ganze Welt jede Zeile Code sehen kann. Bestellen Sie bei uns ein individuell angefertigtes Programm, erhalten Sie den Quellcode dazu und können diesen nach eigenem Ermessen weitergeben oder offenlegen.
Wir erfinden aber natürlich nicht jedes Mal das Rad von Grund auf neu, sondern verwenden wo immer möglich Bibliotheken, die eine möglichst grosse Verbreitung und eine geeignete Lizenz haben. An diesen Bibliotheken arbeiten weltweit viele andere Entwickler und sie werden tausend- oder millionenfach installiert und verwendet, wodurch die allermeisten Fehler erkannt und korrigiert werden können.
Zugriff auf den Quellcode erleichtert auch entscheidend die Fehleranalyse und bis zu einer Verbesserung einer betroffenen Bibliothek ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Das ist ein elementarer Aspekt wovon Open Source lebt.
Es ist ein Märchen, dass ein Support-Vertrag alle Probleme löst. Häufig kostet dies nur ein Haufen Geld, Zeit und Frust, und der Hersteller will trotzdem keine Schwäche zeigen und gibt den Fehler so gut es geht einfach nicht zu, indem er ihn nicht flickt.
Durch Open Source können wir für unsere Software einen Support-Service bieten, der auch vor nicht ganz trivialen Problemen keinen Halt macht und alle grossen Softwarehäuser in den Schatten stellt.
Sie als Kunde sind auch viel unabhängiger von uns als Lieferant und können sich jederzeit an jemand anders wenden, falls der Service oder die Software nicht zufriedenstellend ist, was bei Closed Source per Definition ausgeschlossen ist.
Bei vielen kommerziellen Software-Produkten ist die Lizenzierung an sich schon genug kompliziert (und auch teuer). Bei veränderlichen Parametern wie Anzahl Rechner, CPUs, Mitarbeiter, Accounts, etc. wird die Sache sehr schnell ein Verdruss.
Mit Open Source lizenzierter Software können Sie so viele Test-Systeme installieren, wie Sie wollen, so viele Mitarbeiter haben und die Software verwenden lassen, wie Sie wollen, die Software auf virtuelle Maschinen installieren, unbegrenzt Sicherungskopien von ganzen Installationen machen, wie Sie wollen, mehrere unterschiedliche Versionen gleichzeitig betreiben und sogar die Software an Ihre Kunden weiterverteilen und -verkaufen. Der Verkaufserlös gehört Ihnen.